Leitstellenmitarbeiter vollbringen täglich logistische Meisterleistung

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Auch im vergangenen Jahr hatten die MItarbeiter der Kreisleitstelle des Ennepe-Ruhr-Kreises wieder allerhand zu tun. Foto: UVK/Ennepe-Ruhr-Kreis

(pen) „Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst. In welcher Stadt befindet sich der Notfall?“ Wenn diese Frage gestellt ist, muss es fast immer sehr schnell gehen. Für den Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung zählt jede Sekunde. Weil es brennt, weil ein Mensch in einer gesundheitlichen Notlage ist, oder ein Verkehrsunfall zu melden ist, hat er die Notrufnummer 112 gewählt.

34 Disponenten

Mit gezielten Fragen gilt es für die 34 Disponenten der Leitstelle des Ennepe-Ruhr-Kreises so zeitnah wie möglich herauszufinden, welche Hilfe sie auf den Weg schicken müssen. Unterstützt werden sie von sechs Mitarbeitern des Lagedienstes, die zu jeder Zeit die gesamte Einsatzlage im Blick haben. Der Lagedienst verfügt über eine Ausbildung des gehobenen feuerwehrtechnischen Dienstes. Sieben weitere Mitarbeiter sorgen für reibungslose Abläufe in der Datenversorgung, in der Funküberwachung und in der IT-Technologie, letztere wird mittels einer Rufbereitschaft an 365 Tagen abgedeckt.

Hilfe kommt aus der siebten Etage

„Diese Koordination von Informationen, Helfern und Rettungsmaterial ist tagtäglich eine logistische Meisterleistung, die gelingt, gelingen muss“, macht Markus Goebel, Leiter der Leitstelle im Schwelmer Kreishaus deutlich. Aus der siebten Etage werden sämtliche Einsätze im Feuer- und Katastrophenschutz, im Rettungs- und Notarztdienst sowie im Krankentransport im Ennepe-Ruhr-Kreis koordiniert.

Vergangenes Jahr 183.344 Anrufe

Eine Mammutaufgabe, wie Zahlen aus 2024 eindrucksvoll belegen. Insgesamt bearbeiteten die Disponenten – alles gelernte Feuerwehrleute und mindestens Rettungsassistenten – 183.585 Anrufe. Gut 78.500 Anrufe liefen über die 112 auf. Pro Tag galt es also, durchschnittlich 215 Notrufe zu verarbeiten. „Natürlich“, so Goebel, „mit erheblichen Schwankungen. Tagsüber ist mehr los als nachts und bei besonderen Wetterlagen schnellen die Anrufzahlen natürlich nach oben.“

34.717 Einsätze für den Rettungsdienst

Die Anrufe waren für die Disponenten Anlass, 34.717 Mal den Rettungsdienst auf den Weg zu schicken, 18.334 Krankentransporte und 4.882 Brandeinsätze zu veranlassen sowie 751 automatische Brandmeldealarme zu bearbeiten. „Dazu kamen für die Feuerwehren dann unter anderen noch mehr als 309 Heimrauchmelder und 4.061 technische Hilfeleistungen. Also beispielsweise das Befreien eingeklemmter Personen, das Retten von Tieren oder Aufgaben bei Überschwemmungen oder Stürmen“, bilanziert Goebel. Ebenfalls wissenswert: Die durchschnittliche Wartezeit bis zur Gesprächsannahme lag im letzten Jahr bei acht Sekunden, die Dauer eines Notrufes lag zwischen zwei und drei Minuten.

Stichwort Dokumentation der Abläufe

Alles, was die Disponenten der Leitstelle veranlassen, wird sekundengenau im Computersystem dokumentiert und mindestens zehn Jahre archiviert. Alle Telefongespräche werden aufgezeichnet und sind drei Monate lang abrufbar. „Gerichtsfest“, betont Goebel. „Das bedeutet: Kein Mitarbeiter kann nachträglich verändern, was er wann gemacht hat, welches Rettungsmittel er wann auf den Weg geschickt hat.“ Wichtig ist dies immer dann, wenn es zu Auseinandersetzungen darüber kommt, ob Mitarbeiter richtig gehandelt haben.

wave.inc

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