NRW-Startchancen-Programm fördert Iserlohner Schulen

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Kürzlich wurden die Zielvereinbarungen zum Startchancen-Programm für zwei Iserlohner Schulen unterschrieben (v.l.): Matthias Mörstedt, Karin Raschke (beide Schulaufsicht MK), Dietmar Werner (Schulleiter Grundschule Lichte Kammer), Petra Meyer (Konrektorin Grundschule Lichte Kammer), Jennifer Salzmann-Vogt (Ressortleiterin Generationen und Soziales), Thomas Paul (Schulverwaltung) und Oliver Dege (Schulleiter Hauptschule Martin-Luther). Foto: Stadt Iserlohn

Zielvereinbarungen mit der Grundschule Lichte Kammer und der Hauptschule Martin-Luther unterzeichnet

(PSI). Mit dem Startchancen-Programm wollen Bund und Länder Schulen mit einem hohen Anteil sozioökonomisch benachteiligter Schülerinnen und Schüler fördern. Nordrhein-Westfalen wird aus dem Programm bis zum Jahr 2034 rund 2,3 Mrd. Euro vom Bund erhalten und hat angekündigt, im selben Umfang Landesmittel in Schülerinnen und Schüler in herausfordernder Lage zu investieren. In der Hauptsache soll es darum gehen, die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen zu vermitteln sowie die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu fördern.

Über 900 Schulen in NRW

In NRW werden über 900 Schulen gefördert. Zu den ersten 400 Schulen, die bereits im Schuljahr 2024/25 am Programm teilnehmen, gehören auch die Grundschule Lichte Kammer und die Hauptschule Martin-Luther in Iserlohn. Sie erhalten im Rahmen des in drei Säulen gegliederten Programmes folgende Förderungen:

  • Säule 1: Investitionsbudget
    Gefördert werden damit eine lernförderliche Ausstattung und Infrastruktur. Für jede teilnehmende Schule soll im 10-Jahres-Zeitraum mindestens eine Maßnahme beantragt und durchgeführt werden.
    Für die beiden Iserlohner Startchancen-Schulen wurde insgesamt ein vorläufiges Gesamtbudget von 1.643.708,08 Euro angekündigt. Ergänzt durch den Eigenanteil des Schulträgers Stadt Iserlohn von 30 Prozent stehen bis 2034 Mittel in Höhe von ca. 2.136.000 Euro zur Verfügung.
  • Säule 2: Chancen-Budget
    Damit wird unter anderem eine pädagogische und systemische Beratung und Unterstützung der Schulen finanziert, die zu einer Verbesserung der Schul- und Unterrichtsentwicklung beitragen soll. Primär geht es darum, das Lehren und Lernen der Kinder und Jugendlichen zu unterstützen sowie ihre Basiskompetenzen und die Persönlichkeitsentwicklung zu fördern.
    Die Schulen erhalten hier ein Budget zur freien Verwendung (Grundschule Lichte Kammer: 15.521,11 Euro / Hauptschule Martin-Luther 26.133,22 Euro) sowie zusätzlich Angebote aus einem Maßnahmenkatalog, aus denen sich die Schulen vom Land vorgeprüfte und geeignete Maßnahmen bis zum Gegenwert der individuellen Fördersumme aussuchen können.
  • Säule 3: Personal-Budget
    Mit dem zusätzlichen Personalbudget können neben den Lehrkräften weitere Fachkräfte unterschiedlicher Professionen eingestellt werden, die das Lehren und Lernen unterstützen (insbesondere Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie multiprofessionelle Teams).

Gute Zusammenarbeit im Netzwerk und Zielvereinbarung

Es wurde ein enges Netzwerk gegründet zwischen den Schulleitungen der geförderten Schulen, der Schulaufsicht des Märkischen Kreises und der Stadt Iserlohn als Schulträger, das in einen monatlichen, intensiven Austausch zur Umsetzung des Förderprogrammes eingetreten ist. Der erste Schritt war eine ausgiebige Analyse der Ist-Situation an den Schulen – der sogenannten Standortbestimmung. Auf dieser Grundlage haben die Beteiligten konkrete Bedarfe ermittelt, auf deren Basis sie Vereinbarungen mit standortgenauen Zielen und Maßnahmen formuliert haben.

Nach intensiver Zusammenarbeit haben die Schulleitungen der Grundschule Lichte Kammer und der Hauptschule Martin-Luther, Vertreter der MK-Schulaufsicht und der Stadt Iserlohn am 28. Januar die entsprechend der drei Fördersäulen getroffenen Zielvereinbarungen offiziell unterschrieben. Die Eckpunkte sind:

Grundschule Lichte Kammer

  • Entwicklung einer positiven Schulkultur und eine lernförderliche Einbindung der Eltern, zum Beispiel durch Einführung des auf Lernraumgestaltung, Schülerzentrierung und kreativem Lernen basierenden Churer-Modells (Säule 1)
  • Erwerb von Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik sowie Erwerb sozial-emotionaler Kompetenzen, zum Beispiel beim sportpädagogischen Projekt „Bunter-Ball“ (Säule 2)
  • Beratung und Unterstützung der Lernenden, etwa durch Einstellen einer sozialpädagogischen Fachkraft (Säule 3)

 Hauptschule Martin Luther

  • Entwicklung einer positiven Schulkultur, Bündelung von räumlichen Ressourcen zur Vermittlung der Basiskompetenzen Deutsch und Mathematik, zum Beispiel durch Einrichten eines attraktivitätssteigernden Lernzentrums (Säule 1)
  • Erwerb von Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik, Erwerb von sozial-emotionaler Kompetenzen, zum Beispiel durch Projekte in Kleingruppen (Säule 2)
  • Entwicklung einer positiven Lernkultur, Beratung und Unterstützung der Lernenden sowie lernförderliche Elternarbeit, durch Einstellen einer Fachkraft für Schulsozialarbeit (Säule 3) 

Wie geht es weiter?

Nach der intensiven Ermittlung des Status quo und dem Erarbeiten der Ziele, geht es nun in die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen. Dieser Prozess unterliegt einem Monitoring, einer Evaluation unter Federführung des Landes NRW und wird wissenschaftlich begleitet. Hintergrund ist die effiziente Nutzung des Förderprogramms, um eine hohe Wirksamkeit zu erreichen.

Zukünftig werden weitere Iserlohner Schulen am Startchancen-Programm teilnehmen können. Inzwischen hat das Land NRW auch die möglichen Schulen der 2. Gruppe veröffentlicht. In Iserlohn haben die Grundschulen Bömberg, Burgschule und Südschule die Möglichkeit der Teilnahme genutzt. Auch sie werden das beschriebene Verfahren durchlaufen, um eine passgenaue Förderung ihrer Schule zu erhalten.


wave.inc

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