Burg Altena 12-3

Mit 127.961 Besuchen legten die Museen Burg Altena um 16,3 Prozent gegenüber 2023 zu und zählen weiterhin zu den zehn besucherstärksten Museen in Westfalen. Archivfoto: Hendrik Klein

Mehr Besucher in den Museen des Märkischen Kreises

Last Updated: 8. Mai 2025By

(pmk). Erfolgreiches Jahr 2024 für die Museen des Märkischen Kreises: Mit 144.273 Besuchen an den drei Standorten – Museen Burg Altena, Deutsches Drahtmuseum Altena und Luisenhütte Balve-Wocklum – wurde ein Plus von 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Damit setzt sich der Aufwärtstrend nach den pandemiebedingten Rückgängen in den Jahren 2020 und 2021 fort. Das teilte die Kreisverwaltung in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses mit.

Viertbestes Ergebnis der Geschichte

Mehr als 144.000 Besucher bescheren den Museen des Märkischen Kreises eine starke Jahresbilanz 2024. Der Anstieg um 17.775 Besuche im Vergleich zu 2023 ist nicht nur eine Erholung sondern bedeutet zugleich das viertbeste Ergebnis seit Beginn der Besucherzählung, wie Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper im Kulturausschuss berichtete. Sogar das Vor-Corona-Niveau von 2019 konnte leicht übertroffen werden. Die positiven Zahlen stechen heraus, weil es Herausforderungen gab und gibt, darunter der Hacker-Angriff auf den kommunalen Dienstleister Südwestfalen-IT, der demografische Wandel sowie wirtschaftliche Unsicherheiten. Ausschlaggebend für die guten Zahlen seien allen voran folgende Faktoren gewesen:

  • die Einführung des kostenlosen Eintritts ab Ende April 2024,
  • die Attraktivitätssteigerung durch zwei große Heimat-Zeugnis-Projekte in Altena und Balve,
  • sowie ein zunehmend professionelles und reichweitenstarkes Marketing über die Social-Media-Kanäle.

Museen Burg Altena an der Spitze in Südwestfalen

Mit 127.961 Besuchen legten die Museen Burg Altena um 16,3 Prozent gegenüber 2023 zu und zählen weiterhin zu den zehn besucherstärksten Museen in Westfalen. In Südwestfalen liegen sie sogar vor dem LWL-Freilichtmuseum Hagen. Knapp 70 Prozent der Besucherinnen und Besucher absolvierten den kompletten Rundgang durch die Burg – ein neuer Spitzenwert.

Deutsches Drahtmuseum mit Herausforderungen

Das Deutsche Drahtmuseum verzeichnete 8.535 Besuche – ein Rückgang um 15,4 Prozent. Grund dafür war vor allem der IT-bedingte Ausfall der Homepage. Dennoch stieg die Nachfrage nach Führungen und museumspädagogischen Angeboten. Ein neuer, überarbeiteter Internetauftritt ist inzwischen online und soll 2025 zur Erholung der Besuchszahlen beitragen.

Luisenhütte mit Zuwachs

Die Luisenhütte in Balve-Wocklum erzielte mit 7.777 Besuchen ein Plus von 13,6 Prozent. Besonders erfreulich: Die Zahl der Museumsbesuche stieg um fast 40 Prozent, trotz fehlender Internetpräsenz infolge der IT-Störung. Ursache für das wachsende Interesse ist unter anderem die neue multimediale Ausstattung im Rahmen des Projekts „Geschichtspark Balve“. Führungsbuchungen hingegen litten unter der eingeschränkten Online-Erreichbarkeit.

Museumspädagogik: Weiter auf Erholungskurs

Auch die museumspädagogischen Programme verzeichneten Zuwächse: Insgesamt wurden 1.176 Gruppen mit 15.173 Personen betreut – ein Plus von 10,6 Prozent bei den Gruppen und neun Prozent bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Dennoch liegt das Angebot noch unter dem Vor-Pandemie-Niveau.

Museumsshops und freiwillige Spenden legen zu

Die Verkaufserlöse der Museumsshops stiegen um 16,9 Prozent auf mehr als 95.000 Euro – ein Rekordwert, der sogar das Ergebnis von 2019 um 28,4 Prozent übertraf. Zusätzlich wurden knapp 8.700 Euro über die Aktion „Pay what you want“ erzielt, die als neues Modell nach Einführung des freien Eintritts erprobt wird.

Ausblick

Bis Ende 2025 soll an der Luisenhütte das Projekt „Geschichtspark Balve“ vollständig umgesetzt sein – inklusive neuem Infopunkt an der Balver Höhle, modernisiertem Museum und digitalem Wanderweg. Dann wird das Industriemuseum wieder über einen eigenen professionellen Webauftritt verfügen.

Verein zur Förderung des Tourismus im Märkischen Kreis

Keine Entscheidung fiel im Kulturausschuss zum Freizeit- und Tourismusverband Märkischer Kreis e.V. (FTV). Weil es noch Beratungsbedarf gibt, wird der Punkt im Kreisausschuss (5. Juni) und im Kreistag (12. Juni) erneut behandelt. Im Raum steht eine Auflösung des Vereins zur Förderung des Tourismus im Märkischen Kreis e. V.. Hintergrund ist die veränderte Struktur und Organisation der Tourismusarbeit im Märkischen Sauerland. Zur Abstimmung steht im Kreistag, ob die Kreisverwaltung die formale Auflösung des Vereins organisieren soll. Künftig könnte die Tourismuskoordination dann durch den Fachdienst Kultur und Tourismus (FD 40), insbesondere über die bestehenden touristischen Arbeitsgemeinschaften (TAGs) mit den Städten Lüdenscheid und Iserlohn erfolgen.

Tourismusstrukturen haben sich weiterentwickelt

Seit der Gründung des FTV im Jahr 1975 hat sich die Tourismusarbeit im Märkischen Sauerland stark verändert. Mit dem Beitritt zur überregionalen Organisation Sauerland-Tourismus e. V. im Jahr 2000 und der Bildung von touristischen Arbeitsgemeinschaften ab 2010 haben sich neue, effektive Strukturen etabliert. Die TAGs „Oben an der Volme“, „Lenneschiene“ und „Hönnetal“ bündeln bereits seit Jahren die Aktivitäten der Städte und Gemeinden. Lüdenscheid und Iserlohn arbeiten punktuell mit. Durch die gewachsene Zahl touristischer Gremien ist der FTV als zentrale Bündelungsorganisation nicht mehr zwingend erforderlich. Die künftig notwendige Vernetzungsarbeit könnte durch den Fachdienst 40 übernommen werden, unter anderem im Rahmen der etablierten Regionalkonferenzen mit lokalen Touristikerinnen und Touristikern.

Spannende Veranstaltungen

Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper berichtete auch über die zahlreichen Veranstaltungen, die in diesem Jahr noch auf dem Programm stehen, darunter das Festival „Luise heizt ein“ am Samstag, 5. Juli, „Anno Tuck“ an der Burg Altena vom 1. bis 3. August (Thema: Piraten), der Tag des offenen Denkmals (14. September) oder die Ausstellungseröffnung zum Start des Jubiläumswochenendes „150 Jahre Freunde der Burg Altena“ am 7. November.