
Freude über gelebte Inklusion: Vertreter:innen der Kita „Ein Haus für alle Kinder“, der Stadt Iserlohn, der Landesregierung sowie der Bundes- und Landespolitik feiern gemeinsam mit Kindern der Einrichtung die Verleihung des Stefan-Haacke-Preises. Foto: Pia Mertens
Kita „Ein Haus für alle Kinder“ gewinnt Stefan-Haacke-Preis
(EB). Hohe Auszeichnung für „Ein Haus für alle Kinder“: Die kombi nierte Kindertagesstätte ist mit dem Stefan-Haacke-Preis ausgezeichnet worden. Die inklusive Einrichtung des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn – und damit Teil der Diakonie Mark-Ruhr – wurde vom Beirat für Inklusion der Stadt Iserlohn für ihr vorbildliches En gagement im Bereich Inklusion geehrt. Im Rahmen eines Festaktes zum 25-jährigen Bestehen des Beirats im Parktheater nahmen Einrichtungsleiterin Janina Fuchs und ihre Stellvertreterin Kirsten Dickbertel die Auszeichnung mit sichtlicher Freude entgegen – begleitet vom Applaus der Gäste und dem ausgelassenen Jubel der Kinder.
Jedes Kind steht im Mittelpunkt
Fabian Tigges, Geschäftsleitung Kitas im Diakonischen Werk, würdigte die langjährige Arbeit des Teams: „Als das Wort Inklusion noch kaum einer kannte, wurde es im Iserlohner Stadtteil Gerlingsen schon gelebt.“ Diese Haltung prägt das Selbstverständnis der Einrichtung bis heute. In der Kita „Ein Haus für alle Kinder“ steht jedes Kind im Mittelpunkt – unabhängig von seinen individuellen Voraussetzungen. „So wie du bist, hat Gott dich ausgedacht, er hat dich wirklich wunderbar gemacht“: Dieser Leitspruch begleitet das Team der Einrichtung seit vielen Jahren. Janina Fuchs, Leitung der Einrichtung, betonte: „Ich bin dankbar, Leitung dieser besonderen und einzigartigen Einrichtung sein zu dürfen und ein sehr engagiertes Team hinter mir zu haben, welches es tagtäglich ermöglicht, Inklusion zu leben. Inklusion ist eine Haltung und beginnt im Herzen. Alle Familien sind bei uns willkommen.“
Schöne und erfüllte Kindergartenzeit
Auch ihre Stellvertreterin Kirsten Dickbertel hob die Bedeutung der täglichen Arbeit hervor: „Es macht mich stolz, in Gesprächen mit ehemaligen Familien ein positives Feedback für unsere Arbeit zu bekommen – auch wenn deren Kindergartenzeit bereits Jahre zurückliegt. Es ist mir wichtig, gemeinsam mit Janina Fuchs und unserem Team den Kindern offen zu begegnen und ihnen eine schöne und erfüllte Kindergartenzeit zu schenken.“
113 Jungen und Mädchen in der Kita
Aktuell besuchen 113 Kinder die Kita, darunter viele mit unterschiedlichen Entwicklungsressourcen und besonderen Förderbedarfen – etwa in der sprachlichen, motorischen oder emotionalen Entwicklung. Unterstützt von rund 40 Fachkräften erleben die Kinder einen Alltag, der Vielfalt nicht nur anerkennt, sondern bewusst wertschätzt. In altersgemischten Gruppen entstehen Räume der Begegnung, des Miteinanders und des gegenseitigen Lernens. Als zertifiziertes Familienzentrum ist die Kita zugleich ein wichtiger Anlaufpunkt für Familien im Stadtteil. In enger Zusammenarbeit mit Frühförderstellen, Therapeuten und weiteren Fachdiensten wird ein Netzwerk geschaffen, das die Entwicklung der Kinder gezielt unterstützt. Jedes Kind wird individuell gefördert – in seinem eigenen Tempo und auf Grundlage seiner Stärken.
Unterschiede sind etwas Normales
Der Stefan-Haacke-Preis ist benannt nach dem ehemaligen Geschäftsführer der Netzwerk Diakonie, der heutigen Diakonie Mark-Ruhr Teilhabe und Wohnen – einer Tochtergesellschaft der Diakonie Mark-Ruhr. Mit der Auszeichnung wird besonderes Engagement im Bereich der Inklusion gewürdigt. Iserlohns Bürgermeister Michael Joithe hob in seiner Rede die Bedeutung inklusiver Einrichtungen hervor: „In ihnen lernen Kinder, Unterschiede als etwas Normales zu begreifen – sie sind Motor für ein gelingendes Miteinander.“ Auch Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderungen, die Bundestagsabgeordneten Bettina Lugk (SPD), Paul Ziemiak (CDU) und Landtagsabgeordneter Thorsten Schick (CDU) betonten in ihren Grußworten den hohen Stellenwert von Inklusion für die Gesellschaft und würdigten das Engagement der Kita als vorbildlich, motivierend und nachahmenswert.
„Mutmacherlied“ als Höhepunkt
Ein emotionaler Höhepunkt des Festakts war der musikalische Beitrag der Kinder selbst: Mit den Liedern „Gott liebt alle Kinder“ und einem „Mutmachlied“ setzten sie ein kraftvolles Zeichen für die Botschaft, die ihre Kita jeden Tag lebt – dass jeder Mensch einzigartig und wertvoll ist. Website: Ein Haus für alle Kinder Iserlohn | Diakonie Mark-Ruhr