Maul- und Klauenseuche: Veterinäramt beobachtet Entwicklung und rät zur Vorsicht

Last Updated: 14. Januar 2025By

(pen) Nach dem bestätigten Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in einem Bestand von Wasserbüffeln im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland stehen die Zeichen auch beim Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises sowie Tierhaltern zwischen Hattingen und Breckerfeld, Herdecke und Witten auf „größte Vorsicht“.

Hoch ansteckend

Die Viruserkrankung, die in Deutschland seit 1988 nicht mehr aufgetreten war, gilt als hoch ansteckend, ist mit enormen Leid für die Tiere sowie wirtschaftlichen Schäden für die Halter verbunden. Erkranken können alle Klauentiere, also Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen sowie Rot-, Reh- und Damwild, Lamas oder Alpakas. Für Menschen ist die MKS hingegen ungefährlich.

Viele Übertragungswege

„Die häufigste Übertragungsart der MKS ist der Kontakt zwischen erkrankten und empfänglichen Tieren. Aber auch indirekt, also beispielsweise über Borsten, Fleisch und Fleischerzeugnisse oder durch den Menschen über Kleidung, Schuhe oder Hände, kann es zu Ansteckungen kommen“, berichtet Dr. Bettina Buck, Amtstierärztin im Schwelmer Kreishaus.

10.000 Rinder, 6.800 Schweine, 3.200 Schafe und Ziegen

Derzeit gebe es erfreulicherweise keinerlei Hinweise, dass Viren von Brandenburg nach Nordrhein-Westfalen gelangt sein könnten. „Die Behörden aller Ebenen sowie die Vertreter der Landwirtschaft setzen alles daran, damit dies auch so bliebt. Stand jetzt beobachten wir die Entwicklung und gehen nicht von einer Gefährdung für die in unserem Kreis lebenden Tiere aus“, so Buck. Zu diesen zählen insbesondere rund 10.300 Rinder in 242 Betrieben sowie 6.800 Schweine in 68 Betrieben und 3.200 Schafe und Ziegen in 362 Betrieben.

Klauentiere im Blick behalten

Halter sollten ihre Klauentiere derzeit mehr denn je im Blick haben. Fieber, vermehrter Speichelfluss, eine gerötete Maulschleimhaut oder Bläschen an der Innenfläche der Lippen, am Zahnfleischrand, an Klauen und Zitzen können Hinweise auf die Maul- und Klauenseuche sein. Wer diese Symptome entdeckt, muss umgehend das Veterinäramt kontaktieren. Die Vorgaben sind klar: Da es keine Behandlungsmöglichkeiten gibt, führt ein krankes Tier in einem Bestand zum vorsorglichen Töten aller Tiere des Bestandes.

Stichwort Verbreitung Maul- und Klauenseuche

In Teilen der Türkei sowie in vielen Ländern Afrikas und Asiens gibt es die MKS noch. Für die betroffenen Länder gelten nach Vorgaben der Europäischen strikte Handelsrestriktionen sowohl für lebende Klauentiere als auch deren Produkte. Am 10. Januar wurde ein Fall von Maul- und Klauenseuche bei Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg bestätigt.