
Anna Markmann (links) vom Jobcenter Märkischer Kreis und Sandra Pawlas von der Agentur für Arbeit. Archivfoto: Hendrik Klein
Arbeitslosigkeit leicht gesunken
18.556 Männer und Frauen auf Jobsuche
(EB). Die Arbeitslosigkeit ist im Märkischen Kreis im September erstmals seit dem Frühjahr gesunken. 18.556 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 588 Personen weniger (-3,1 Prozent) als im August, aber 859 Personen bzw. 5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,2 Prozent und sank damit um 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat. Vor einem Jahr lag sie bei 7,8 Prozent.
Saisonüblicher Rückgang
„Erfreulicherweise hat sich die Zahl der Arbeitslosen im September etwas verringert. Diese willkommene Entspannung der Situation resultiert insbesondere aus dem saisonüblichen Rückgang bei jungen Menschen unter 25 Jahren“ erläutert die Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Iserlohn Sandra Pawlas. „Damit bewegt sich die Arbeitslosigkeit aber immer noch auf einem hohen Ausgangsniveau“ so Pawlas weiter.
17.265 Bedarfsgemeinschaften
Bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) lag die Arbeitslosigkeit bei 5.904 Personen (339 Personen weniger als im Vormonat, aber 495 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Jobcenter Märkischer Kreis (Rechtskreis SGB II) waren 12.652 Arbeitslose registriert (249 Personen weniger als im Vormonat, aber 364 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 68 Prozent aller Arbeitslosen betreut. In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 214 (entspricht -1 Prozent) auf insgesamt 17.265. 23.591 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 357 Personen weniger (-2 Prozent) als vor einem Jahr.
3.713 offene Stellen
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Stellenmeldungen bewegt sich auf einem konstanten Niveau und weist nicht auf eine grundlegende Trendwende hin. Unternehmen aus der Region haben in diesem Monat 739 Stellen gemeldet (1 weniger als im Vormonat, aber 41 mehr als vor einem Jahr). Im Bestand befanden sich damit 3.713 offene Stellen, 39 mehr als im Vormonat und 566 weniger als im Vorjahresmonat. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind ungleich verteilt. Für Fachkräfte sind sie trotz der wirtschaftlichen Entwicklung nach wie vor gut und für Menschen ohne Qualifikation werden auch in Zukunft zu wenige neue Chancen entstehen aufgrund der Transformation auf dem Arbeitsmarkt.
„Tag der Älteren“
Viel diskutiertes Thema sind im Augenblick die Babyboomer, die sogenannten geburtenstarken Jahrgänge von 1955 bis 1969. Sie sorgen insbesondere für Gesprächsstoff, weil sie einen großen Teil der Arbeitskräfte bestreiten und immer mehr von ihnen das Renteneintrittsalter erreichen. Das zieht Verwirbelungen auf dem Arbeitsmarkt nach sich. Grund genug, um diese Personengruppen zum Tag der Älteren am 1. Oktober in den Fokus zu stellen.
27,7 Prozent 55 Jahre und älter
Im Märkischen Kreis waren Ende 2024 weit mehr als ein Viertel (27,7 Prozent) aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 55 Jahre und älter. Besonders eindrucksvoll wird es, wenn man ergänzend betrachtet, welche Qualifikationen die älteren Beschäftigten aufweisen. Beachtliche 79 Prozent von den beschäftigten 55- bis 65-Jährigen haben einen anerkannten beruflichen oder akademischem Abschluss. Zum Vergleich: über alle Personengruppen hinweg liegt der Anteil lediglich bei rund 74 Prozent. Angesichts des beginnenden Renteneintrittsalters der geburtenstarken Jahrgänge bekommen dadurch die Diskussionen um die Fachkräfteengpässe in der Region eine weitere Note.
Bei Arbeitgebern gefragt
Ältere Arbeitskräfte finden zunehmend Beachtung und Unternehmen bemühen sich mehr und mehr, sie über das Renteneintrittsalter hinaus im Betrieb zu halten. Allerdings ist es aus der Arbeitslosigkeit heraus für ältere Personen schwerer, im Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Sie benötigen in der Regel mehr Zeit, um eine neue Stelle zu finden.
Potenzial für den Arbeibeitsmarkt
Im Märkischen Kreis sind rund 5.300 Arbeitslose 55 Jahre oder älter. Ihr Anteil an der Arbeitslosigkeit insgesamt beträgt damit rund 28 Prozent. Zudem ist ihre Anzahl in den letzten fünf Jahren überdurchschnittlich stark gestiegen. In Anbetracht der Tatsache, dass knapp die Hälfte (44,4 Prozent) von ihnen abgeschlossene Berufsausbildungen vorweisen, bildet diese Altersgruppe Potenziale für den Arbeitsmarkt, die weiter in den Fokus rücken dürften.