
Acht Frauen und acht Männer zählt die neue SPD-Kreistagsfraktion, die jetzt von Fabian Ferber geführt wird. Foto: SPD
Fabian Ferber führt SPD-Kreistagsfraktion
(EB ). Fabian Ferber aus Lüdenscheid ist neuer Vorsitzender der SPD-Kreisdtagsfraktion. Er folgt auf Wolfgang Rothstein aus Plettenberg. Die neue Fraktion der SPD im Kreistag des Märkischen Kreises kam jetzt zu ihrer ersten Sitzung in Lüdenscheid zusammen. Im Zuge der Kreistagswahlen am 14. September wurde sie mit Verlusten als zweitstärkste Kraft ins Kreishaus gewählt. Die Sozialdsemokraten stellen nunmehr 16 Abgeordnete im neuen Kreistag.
Rothstein soll Vize-Landrat werden
Die Fraktion führt fortan Fabian Ferber aus Lüdenscheid an. Der 38-jährige Gewerkschaftssekretär und Vorsitzende der SPD Märkischer Kreis gehörte schon in der letzten Amtsperiode dem Fraktionsvorstand als erster stellvertretender Vorsitzender an. Als stellvertretende Vorsitzende fungieren Astrid Becker (Halver) und Marion Gierse (Werdohl). Den geschäftsführenden Vorstand komplettiert Wolfgang Rothstein (Plettenberg), der bislang Vorsitzender des Kreistagsfraktion gewesen ist. Er wird für das Amt des zweiten stellvertretenden Landrats vorgeschlagen. Alle Personen wurden einstimmig gewählt. Als Beisitzerinnen beziehungsweise als Beisitzer ergänzen Iris Beckmann-Klatt (Iserlohn), Jutta Heedfeld (Schalksmühle), Ulrike Wolfinger (Neuenrade) und Bernd Schildknecht (Lüdenscheid) den Vorstand.
Politische Themen gemeinsam besetzen
Fabian Ferber bedankt sich für das große Vertrauen, betont aber auch die aus seiner Sicht großen Aufgaben. Es gehe nun darum, den Trend der letzten Wahlen umzukehren. Auf Kreisebene führe das dazu, dass man noch stärker versuchen werde, politische Themen gemeinsam über die Kreistagsfraktion und den Unterbezirk zu besetzen. Dabei wolle man ausdrücklich auch die örtlichen Fraktionen und Ortsvereine berücksichtigen. Auf dem Unterbezirksparteitag der SPD Märkischer Kreis im November soll über einen Leitantrag debattiert werden, der eine engere Zusammenarbeit aller Gremien und Abgeordneten auf der Arbeitsebene beschließen soll. Auch damit soll ein besseres Ergebnis bei der Kommunalwahl im Jahr 2030 organisiert werden.
Kommunalpolitik aus einer Hand
Ferber: „Das Wahlergebnis war ein Fingerzeig. Auch wenn der Trend mal wieder kein Genosse gewesen ist, dürfen wir nicht darüber hinwegsehen, dass wir in einigen Städten und Gemeinden auch im NRW-Vergleich unterdurchschnittlich abgeschlossen haben. Wir wollen in den kommenden Jahren Kommunalpolitik aus einer Hand anbieten. Dabei reichen wir auch denen die Hand, die in den letzten Jahren immer mal wieder versucht haben, den Finger Richtung Kreis zu zeigen — in aller Regel hat dies nicht zu besseren Wahlergebnissen geführt. Der Märkische Kreis ist in diesem Jahr 50 Jahre alt geworden. Ich bin jünger als der Märkische Kreis. Es ist an der Zeit, dass wir nicht mehr über Nord oder Süd beziehungsweise über Stadt oder Land reden. Die Sorgen aller Menschen im Kreis sind gleich: Haben wir auch in Zukunft noch ein gutes Angebot an Arbeitsplätzen? Haben wir einen guten Zugang zu Ärzten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen? Wie gut ist unsere Verkehrsinfrastruktur? Die Herausforderungen sind überall ähnlich. Und was die Freizeitqualität betrifft, müssen wir eh über mehr Zusammenarbeit reden.“
Beim Kreis ist nichts heilig
In den kommenden Wochen werde der neue Kreistag sortiert. Ausschüsse werden gebildet, Aufsichtsräte gewählt und spätestens im ersten Quartal des kommenden Jahres wird ein neuer Haushalt aufgestellt. „Wir wollen weiterhin gestalten. Gemeinsam mit der CDU gibt es eine rechnerische Mehrheit. Wenn wir uns inhaltlich auf ein Paket einigen können, macht Stabilität in diesen Zeiten sicherlich Sinn. Insgesamt werden wir nicht weniger als die Quadratur des Kreises angehen müssen. Dabei muss klar sein: Beim Kreis ist nichts heilig. Wir müssen selbst den Haushalt in Ordnung bringen. Das schwindende Eigenkapital dürfen wir einerseits nicht über Sonderumlagen bei den Städten und Gemeinden retten. Auf der anderen Seite müssen Kreis, Städte und Gemeinden interkommunal eine bessere Zusammenarbeit pflegen. Auch nach außen: Die kommunale Selbstverwaltung hat Verfassungsrang. Es ist Aufgabe von Land und Bund, die Kommunen so auszustatten, dass sie ihre Aufgaben auch erledigen können“, erklärt Fabian Ferber.
Acht Frauen in der Fraktion
Unter den 16 Kreistagsabgeordneten befinden sich acht Männer und acht Frauen. Mit Iris Beckmann-Klatt, Mary Ann Storch, Anke Strehl, Oliver Busch und Ingo Günnewicht sind fünf Personen zum ersten Mal in den Kreistag gewählt worden. Alterspräsident ist Bernd Schildknecht aus Lüdenscheid mit 75 Jahren, jüngster Kreistagsabgeordneter ist Nico Chrupalla aus Iserlohn-Letmathe mit 37 Jahren.