Woche des Praktikums
Wenn aus einem Versuch echte Chancen werden
(EB). Vom 21. bis 23. Oktober veranstaltet die Bundesagentur für Arbeit (BA) erstmalig die Woche des Praktikums. Ziel der Aktion: Junge Menschen sollen Berufe hautnah erleben – und Betriebe die Fachkräfte von morgen entdecken. Im Märkischen Kreis zeigt ein Beispiel, wie das gelingen kann: Die Erfolgsgeschichte von Ouadie Jabrane und der Firma Lenz, Kämper GmbH & Co. KG. Ouadie Jabrane hatte es nicht leicht. Nach der 9. Klasse mit Hauptschulabschluss schienen seine Chancen auf eine Ausbildung gering. Friseur? Der Traum hat sich nach einem Praktikum erledigt. Gastronomie? Auch nicht das Richtige. Doch aufgeben kam für ihn nicht infrage.
Bewerbung bei Lenz, Kämper GmbH & Co. KG
Also bewarb er sich spontan bei der Lenz, Kämper GmbH & Co. KG, einem familiengeführten Unternehmen in der Metallverarbeitung – spezialisiert auf hochkomplexe Drahtbiegeteile für die Automobilindustrie. Geschäftsführer Robert Lenz erinnert sich: „Gerade für mittelständische Betriebe wird es immer schwieriger, passende Auszubildende zu finden. Praktika sind für uns der beste Weg, junge Talente kennenzulernen. Wir freuen uns immer über Initiativbewerbungen.“
Ein Praktikum, das Türen öffnet
Beim Vorstellungsgespräch mit kleinem Eignungstest einigten sich die Beiden auf ein zweiwöchiges Praktikum – doch schnell war klar: Das reicht nicht. Über die Berufsberatung der Agentur für Arbeit wurde das Praktikum auf vier Wochen verlängert. Bevor sich junge Menschen für einen konkreten Ausbildungsberuf entscheiden, können sie beim Berufsorientierungspraktikum (BoP) für ein bis sechs Wochen einen ersten Einblick in ihren Wunschbetrieb und -beruf erhalten. Dabei kann die Bundesagentur für Arbeit finanzielle Unterstützung anbieten, wie etwa Fahrtkosten oder Kosten der Unterkunft beim BoP während der Praktikumszeit.
Einstieg in die Berufswelt
„Die Woche des Praktikums soll für das kommende Jahr noch mehr junge Menschen für ein BoP als Einstieg in die Berufswelt begeistern, indem sie die Bedeutung von Praktika für die Berufswahl bekannter macht und Betriebe motiviert, stärker auf diese gute Einstiegsmöglichkeit zu setzen“ sagt der Teamleiter der Berufsberatung Carsten Plate. Bei der Firma Lenz, Kämper fiel die Entscheidung nach dem Praktikum leicht: Ouadie überzeugte mit Motivation, Zuverlässigkeit und technischem Geschick. Robert Lenz: „Ich konnte sofort sehen, dass er das nötige Fingerspitzengefühl für den Metallbereich hat – und dass er wirklich für den Beruf brennt.“ Kurz darauf unterschrieb Ouadie seinen Ausbildungsvertrag als Maschinen- und Anlagenführer.
Entscheidender Türöffner
Heute ist Ouadie fest im Team. Er schätzt nicht nur die handwerkliche Arbeit, sondern auch das gute Betriebsklima: „Ich durfte mich ausprobieren – und jetzt bin ich schon mitten in der Ausbildung und kann mich entwickeln.“ Für den Betrieb ist er ein Gewinn, für Ouadie ist es ein Neuanfang. Ein Beispiel, das zeigt, wie wichtig Praktika sind – als Brücke zwischen Chance und Zukunft. Carsten Plate resümiert: „Ein Praktikum kann der entscheidende Türöffner sein – für Jugendliche, die noch ihren Weg suchen, und für Betriebe, die motivierte Nachwuchskräfte brauchen.“
Praktika- und Ausbildungsinteressierte können über folgende Links Informationen erhalten:
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/praktikum/praktikumsplatz-finden https://www.arbeitsagentur.de/bildung/praktikum https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/