Zahl der Bedarfsgemeinschaften im MK steigt

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Geschäftsführerin Anna Markmann stellte im Ausschuss die neuesten Zahlen des Jobcenters MK vor. Archivfoto:; Hendrik Klein

Mehr Geflüchtete in den Arbeitsmarkt integrieren

(pmk). Die Geschäftsführerin des Jobcenters Märkischer Kreis, Anna Markmann, stellte die neuesten Zahlen der Bedarfsgemeinschaften im Ausschuss für Soziales und Gesundheit des Kreises vor. Die gute Nachricht: Vergleichsweise niedrig bleibt die Arbeitslosigkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.Anna Markmann berichtete weiter, dass die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften in den vergangenen Monaten signifikant gestiegen ist und voraussichtlich weiter steigen wird. Aktuell betreut das Jobcenter in etwa 17.184 Bedarfsgemeinschaften 23.406 erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Alter zwischen 15 und 65 Jahren. Dabei hat sich die Zahl im Januar 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat im Märkischen Kreis überproportional um 3,8 Prozent erhöht. Deutschlandweit wurde im gleichen Zeitraum eine Zunahme um rund 1 Prozent ermittelt, in Nordrhein-Westfalen durchschnittlich um 0,6 Prozent.

Geflüchtete haben einen hohen Anteil

Damit erreicht der Märkische Kreis einen ähnlich hohen Stand wie 2017, als sich die Auswirkungen der Flüchtlingskrise mit insgesamt 17.252 Bedarfsgemeinschaften abzeichnete. Getoppt wurde dieser Wert zuletzt während der Wirtschaftskrise 2010 mit einem Höchststand von 17.967 Bedarfsgemeinschaften im Jahresdurchschnitt. Mit rund einem Viertel der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten haben Geflüchtete vor allem aus der Ukraine, aber auch aus Afghanistan, Iran, Irak und anderen Krisengebieten einen bedeutenden Anteil. Sie stehen dem Arbeitsmarkt oft noch nicht zur Verfügung, weil sie in der Regel zunächst Sprachfördermaßnahmen besuchen.

885 Personen in Arbeit gebracht

Von allen Bedarfsgemeinschaften bestehen 3.483 aus Geflüchteten aus der Ukraine und acht Asylherkunftsländern. Darunter sind 8.292 Leistungsberechtigte (davon 2.790 Kinder, 1.982 Arbeitslose). Sehr gut sei, so die Geschäftsführerin des Jobcenters, dass aktuell 1.146 geflüchtete Menschen an Integrationskursen teilnehmen und diese voraussichtlich in den nächsten sechs Monaten beenden. 885 Personen hat das Jobcenter im vergangenen Jahr einen Arbeitsplatz vermitteln können.

Sprachkenntnisse weiter verbessert

Um Geflüchtete schneller auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren, wurde im Oktober 2023 bundesweit der Aktionsplan „Turbo zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten“ auf den Weg gebracht, der die Arbeit der Jobcenter wesentlich beeinflusst. Zügig nach dem ersten Integrationssprachkurs sollen Geflüchtete in Arbeit vermittelt werden und Berufserfahrungen sammeln. „Innerhalb der Beschäftigung können die Geflüchteten ihre Sprachkenntnisse weiter verbessern und sich schrittweise qualifizieren“, erklärte Markmann.

Schwerpunkte in Pflege, Handel und Gastronomie

Dafür erfasst das Jobcenter nach dem Ende des ersten Sprachkurses alle beruflichen Kenntnisse und Berufserfahrungen und gleicht sie mit den Bedarfen der Arbeitgeber ab. Gegebenenfalls leitet das Jobcenter Anerkennungsverfahren von Berufsabschlüssen ein. Bei Veranstaltungen wie Job-Börsen und Speed-Datings werden arbeitssuchende Geflüchtete und Arbeitgeber zusammengebracht. Schwerpunkte liegen dabei aktuell bei der Pflege, dem Handel und der Gastronomie.

Jugendarbeitslosigkeit vergleichsweise niedrig

Erfreuliche Nachrichten hatte die Geschäftsführerin des Jobcenters beim Blick auf die vergleichsweise niedrige Jugendarbeitslosigkeit. Bundesweit liegt der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im SGB II bei 8,2 Prozent, in Nordrhein-Westfalen bei 7,7 Prozent und im Märkischen Kreis nur bei 6,7 Prozent. „Das spricht für einen weiterhin sehr aufnahmefähigen Ausbildungsmarkt hier im Kreis“, sagte Markmann.

wave.inc

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