Augsburger Panther – Iserlohn Roosters 1:2 n.V. (1:1, 0:0, 0:0, 0:1)
Von Hendrik Klein
Die Iserlohn Roosters haben das erste von sechs Endspielen um den Klassenerhalt gewonnen. Die Sauerländer besiegten die Augsburger Panther in einer an Dramatik nicht mehr zu überbietenden Begegnung die Gastgeber im mit 6.179 Zuschauern restlos ausverkauften Curt-Frentzel-Stadion mit 2:1 nach Verlängerung. Für das Team von Doug Shedden war es der dritte Auswärtssieg in Folge. Väter des Erfolgs waren Doppel-Torschütze Tyler Boland und Keeper Andreas Jenike. Die Entscheidung fiel 1,1 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung.
Roosters gewannen die letzte Begegnung
Dreimal trafen beide Teams in der laufenden Spielzeit schon aufeinander. 2:6 und 1:2 nach Verlängerung verloren die Sauerländer die ersten beiden Partien. Das letzte Treffen ging mit 5:2 an die Iserlohner. Beide Mannschaften hatten ihre Freitagspiele verloren – die Roosters 1:4 daheim gegen Nürnberg, Augsburg mit 3:6 beim Tabellenführer Eisbären Berlin.
Chance auf wichtigen Schritt für den Klassenerhalt
Nach Wochen des Jagens als Tabellenletzter waren die Roosters erstmals seit langer Zeit in einem Duell mit einem Team, das in der Tabelle (wenn auch mit einem Spiel weniger) hinter ihnen stand, die Gejagten. „Wir können heute einen wichtigen Schritt machen. Das müssen wir vor Augen haben“, betonte Roosters-Coach Doug Shedden vor Begegnung. 93mal trafen beide Mannschaften bisher in der DEL aufeinander – 48mal gewannen die Augsburger.
Augsburg ging in Führung
Beide Teams begannen vorsichtig. Der erste Treffer gelang den Gastgebern. Luke Esposito traf nach einem gekonnt vorgetragenen Konter in der 5. Spielminute mit seinem zehnten Saisontor zum 1:0 für Augsburg. In der Folge wurden die Hausherren mutiger, Roosters-Keeper Andreas Jenike musste mehrfach sein ganzes Können aufbieten. Die Gäste blieben die Antwort nicht lange schuldig. Tyler Boland schoss den Puck nur der Minuten später nach klasse Zuspiel vom wieder genesenen Michael Dal Colle an Panther-Keeper Markus Keller vorbei zum 1:1 in die Maschen. In der Folge kamen die Gäste besser ins Spiel, erarbeiteten sich leichte Vorteile. Die Begegnung lebte aber vor allem von der Spannung. So ging es in die erste Drittelpause.
Leichte Vorteile für die Roosters
Zu Beginn des zweiten Abschnitts erarbeiteten sich die Sauerländer leichte Vorteile. Sie setzten sich zeitweise im Drittel der Augsburger fest. Zählbares sprang dabei aber nicht heraus. Panther-Keeper Markus Keller rettete gleich mehrfach gegen Nicholas Ritchie, Tyler Boland und Michael Dal Colle. Danach wachten die Fuggerstädter auf, beschäftigten die Defensive und Keeper Andreas Jenike wieder mehr. Beiden Teams war der Druck des Gewinnen-Müssens anzumerken. Gegen Ende des Drittels gewannen die Gäste wieder mehr die Oberhand. Weitere Tore fielen allerdings nicht.
Beide Keeper im Mittelpunkt
Zu Beginn des letzten Spielabschnitts lag das Chancen-Plus auf Seiten der Roosters. Sie scheiterten aber immer wieder am ausgezeichneten Markus Keller. Völlig gefahrlos waren die Gastgeber aber nicht. Noch stand die Defensive der Sauerländer. Und was aufs Tor kam, entschärfte Andreas Jenike. Die Intensität im Spiel nahm zu. Gut sieben Minuten vor der Schlusssirene leistete sich Taro Jentzsch ein Stockfoul und musste dafür vier Minuten auf die Strafbank. Zu ihm gesellte sich dann auch noch Brandon Gormley. Spätestens jetzt wurde das Spiel dramatisch, weil sich auch die Gastgeber eine Strafe leisteten. Nicholas Ritchie scheiterte mit einem Alleingang an Keller. Es blieb nach 60 Minuten beim 1:1. Die Begegnung ging in die Verlängerung.
Entscheidung in der letzten Sekunde
In der Overtime hatten beide Teams die Möglichkeit, diese an Dramatik nicht mehr zu überbietende Begegnung zu entscheiden. Aber beide Keeper waren nicht zu überwinden. Als alle sich schon auf ein Penaltyschießen eingerichtet hatten, sorgte Tyler Boland 1,1 Sekunden vor dem Ende mit seinem 17. Saisontor für die Entscheidung und den Zusatzpunkt für die Roosters. Der Rest war grenzenloser Jubel beim Team und bei den mitgereisten Roosters-Fans. Das Spiel war definitiv nichts für Menschen mit einem schwachen Herzen und ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt.
