„Wie legt man den Tiefschutz an?“

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24 ehemalige ECD-Cracks und Spieler des damaligen Iserlohner EC sowie Roosters-Prokurist Bernd Schutzeigel waren zu dem Treffen gekommen. (Foto: Hendrik Klein)

Viele Anekdoten beim 65. Gründungstreffen des EC Deilinghofen

Von Hendrik Klein

Sie sind in die Jahre gekommen, einige der ehemaligen Cracks vom damaligen EC Deilinghofen haben die 80 Jahre schon hinter sich. Beim obligatorischen Gruppenfoto setzten sich die in der in der ersten Reihe auf Stühle. „Früher sind wir dafür in die Knie gegangen“, witzelt einer. Früher, das war auf den Tag genau vor genau 65 Jahren. Am Gründungstag ihres EC Deilinghofen trafen sich die damaligen Jugendspieler jetzt mal wieder im Gasthof Stindt im Hemeraner Ortsteil Deilinghofen – wie fast jedes Mal im Fünf-Jahre-Rhythmus.

24 Ehemalige waren gekommen

Eingeladen dazu hatte einmal mehr Jörg Schauhoff. Bei der Gründung des Vereins war der Immobilien-Kaufmann gerade mal 15 Jahre alt. Gekommen waren 24 ehemalige Mannschaftskameraden und spätere ECD-Spieler. Vier Gründungsmitglieder ließen es sich nicht nehmen, beim Gründungsjubiläum anwesend zu sein – Hans und Reinhard Kasper, Menne Schmitz und eben Jörg Schauhoff. Im Mai feiert die „legendäre Rückennummer 5“ seinen 80. Geburtstag. Schauhoff kündigte an, es sei die letzte Jubiläums-Zusammenkunft, zu der er eingeladen hat. „Jetzt sind mal die Jüngeren dran“, ließ Schauhoff die illustre Runde wissen. Die Jüngeren, das sind diejenigen, von denen viele ihren 70. Geburtstag auch schon hinter sich haben.

Gedenken an verstorbene Mannschaftskameraden

An diejenigen, die nicht mehr zu dem Treffen kommen konnten, wurde mit einer Gedenkminute gedacht. Zuletzt hatte der Eishockey-Gott Igor Kalavsky und vor wenigen Tagen erst Gerd „Charly“ Karl zu sich gerufen. Jörg Schauhoff berichtete, er habe den gesundheitlich angeschlagenen Karl zuletzt hin und wieder besucht. Gerd Karl, den alle nur Charly nannten, spielte 402mal für den damaligen EC Deilinghofen. Mit 201 Toren gehört Gerd Karl zu den fünf erfolgreichsten ECD-Torschützen aller Zeiten. 13mal schnürte er anschließend für ein Jahr die Schlittschuhe für EC Bad Nauheim, kehrte dann aber zum ECD zurück und spielte dort noch acht Jahre bevor es zum ERC Westfalen Dortmund ging.

Schutzeigel, Hesmert und Engelmann dabei

Beim Treffen im mit historischen Wimpeln, Plakaten, Trikots und Fotos reichlich dekorierten Saal waren auch jüngere Gesichter zu sehen. Roosters-Prokurist Bernd Schutzeigel, selbst lange im Trikot der Iserlohner Eishockey-Klubs, war ebenso gekommen wie Ex-IEC-Stürmer Daniel Hesmert und Olf Engelmann, erster Kapitän des damals neugegründeten Iserlohner EC. Jörg Schauhoff hatte viele Fotoalben und alte Zeitungsausschnitte mitgebracht. Darin zu stöbern war allen eine reine Freude. Erinnerungen wurden wach – manche Anekdote machte die Runde am langen Tisch im Gasthof Stindt.

Ausrüstung völlig unbekannt

So auch die, dass die in den Gründungstagen gerade mal 15 und 16 Jahre alten Jugendlichen Probleme mit der unbekannten Ausrüstung hatten. „Wir hatten doch noch nie Ellenbogen-, Knie- und Schulterschutz angelegt. Vom Tiefschutz ganz zu schweigen. Wie sollte man das Ding nur anlegen?“ Sie haben es gelernt und waren in den Folgejahren sehr erfolgreich.

Immer ein Blick auf das Smartphone

Es war wieder einmal ein geselliger Abend der ehemaligen ECD-Cracks, an dem manche bekannte und auch einige noch unbekannte Anekdote die Runde am Tisch machte. Bei allem Blick in die Geschichte – alle sind auch heute noch an der Entwicklung des Eishockeys im Sauerland interessiert. Die Smartphones lagen neben den Biergläsern, Frikadellen und Schnittchen. Schließlich spielte aktuell der ärgste Konkurrent der Iserlohn Roosters im Kampf gegen den Abstieg, die Augsburger Panther, zeitgleich in einem wichtigen Nachholspiel gegen die Mannheimer Adler. Die Zwischenergebnisse aus Augsburg und die 2:6-Niederlage der Fugger-Städter rundete den gelungenen Abend der Alten ECD-Cracks ab.

wave.inc

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