„Iserlohn im Aufstand. Die Revolution von 1849“

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Museumsleiterin Dr. Sandra Hertel lädt zum Besuch der neuen Sonderausstellung im Stadtmuseum Iserlohn ein, die „die“ acht Tage im Mai 1849 in den Fokus nimmt, an denen Iserlohn Demokratiegeschichte schrieb. Foto: Stadt Iserlohn

Neue Sonderausstellung im Stadtmuseum Iserlohn bis 18. August

(PSI). „Iserlohn im Aufstand. Die Revolution von 1849“ heißt die neue Sonderausstellung, die jetzt im Stadtmuseum Iserlohn (Fritz-Kühn-Platz 1) durch die stellvertretende Bürgermeisterin Eva Kirchhoff und Museumsleiterin Dr. Sandra Hertel eröffnet wurde. Muskalisch begleitet wurde die Vernissage vom Werkschor Auerweg.

Demokratiegeschichte geschrieben

Die Ausstellung, die bis zum 18. August zu sehen ist, nimmt „die“ acht Tage im Mai 1849 in den Fokus, an denen Iserlohn Demokratiegeschichte schrieb. Die Ereignisse zwischen dem 10. und 17. Mai 1849 in Iserlohn haben die Stadt und ihre Bewohner lange nicht losgelassen. Hier fand einer der wichtigsten deutschen Aufstände im Frühjahr 1849 statt, hier opponierte das städtische Bürgertum gemeinsam mit Arbeiterinnen und Arbeitern gegen den preußischen König und hier wurden auf Barrikaden schwarz-rot-goldene Fahnen geschwungen. Politische und soziale Diskussionen, die bedeutende Meilensteine der gesamtdeutschen Demokratiegeschichte sind, wurden in Iserlohn geführt und erste demokratische Prozesse erprobt. Doch die Revolution endete mit erschossenen Handwerkern, Arbeitern und Bürgern.

Briefe und Tagebucheinträge

Diesen acht Tagen im Mai widmet das Stadtmuseum Iserlohn 175 Jahre später eine Sonderausstellung. Dabei kommen jene Protagonisten zu Wort, die in Briefen und Tagebüchern ihre Erinnerungen an die Ereignisse zu Papier gebracht haben. Sie schildern eine dynamische, mitunter dramatische Situation aus ihren individuellen Perspektiven. Die Ausstellung fragt: Was geschah genau zwischen dem Sturm des Zeughauses und dem schicksalshaften Himmelfahrtstag? Wie hat sich die Stadt während des Aufstands organisiert? Wer hat an dem Aufstand teilgenommen und wer kam am 17. Mai bei der Erstürmung der Stadt ums Leben?

Iserlohns wichtige Rolle

Iserlohns wichtige Rolle bei der Revolution von 1848/49 als bedeutende Industriestadt mit großer Arbeiterschaft ist unbestritten. Krisen verschärften soziale Spannungen, das reiche Bürgertum forderte politische Mitbestimmung und in den Straßen Iserlohns diskutierten Arbeiter, Handwerker und Kaufleute, wie das Zusammenleben der Gemeinschaft zukünftig funktionieren solle. Wie lässt sich ein Mitbestimmungsrecht gegen autoritäre Kräfte durchsetzen? Welche Ziele rechtfertigen den Einsatz von Gewalt? Und wer bestimmt, was eine deutsche Nation bedeutet und wer dazu gehört? Die Debatten und Diskussionen haben auch 175 Jahre später nichts von ihrer elementaren Bedeutung für die Gesellschaft verloren.

Zum Revolutionsschwerpunkt bietet das Stadtmuseum öffentliche Führungen durch die Dauer- und Sonderausstellung an:

  • Freitag, 22. März, 15 Uhr
  • Donnerstag, 11. April, 16 Uhr
  • Montag, 29. April, 14 Uhr
  • Donnerstag, 9. Mai, 14 Uhr
  • Freitag, 10. Mai, 16 Uhr
  • Freitag, 17. Mai, 16 Uhr
  • Mittwoch, 12. Juni, 16 Uhr

Die Führungen dauern jeweils etwa eine Stunde. Die Teilnahme kostet vier Euro (ausgenommen Kinder unter 12 Jahren). Um Anmeldung wird gebeten, entweder telefonisch unter 02371 217-1961 oder per E-Mail an museum@iserlohn.de.


wave.inc

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