Zwölf Menschen starben im Straßenverkehr

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Die umfassende Unfallstatistik für das Jahr 2023 präsentierten (von links) Landrat Marco Voge, Polizeioberrat Guido Bloch, Polizei-Hauptkommissarin Michaela Götzel, Polizei-Hauptkommissar Carsten Dörmann und Polizei-Hauptkommissar Armin Kibbert. Foto: Hendrik Klein

Polizei stellt Unfallbilanz vor – 15.116 Verkehrsunfälle im Jahr 2023

Von Hendrik Klein

15.116 Verkehrsunfälle ereigneten sich im vergangenen Jahr auf den Straßen im Märkischen Kreis. Das waren 234 mehr als noch ein Jahr zuvor. Zwölf Menschen haben im Straßenverkehr ihr Leben verloren, zwei weniger als im Jahr 2022. Diese Zahlen nannten die Verantwortlichen der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis in Lüdenscheid. „Es wäre schön, wenn wir uns hier nicht treffen müssten, dann wäre nichts passiert“, erklärte Landrat Marco Voge, in seiner Funktion Leiter der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis, bei der Begrüßung der angereisten Medienvertreter.

Anzahl getöteter Fußgänger auffallend hoch

Auch wegen der aktuellen Verkehrssituation und den damit verbundenen Kontrollmaßnahmen auf den Umleitungsstrecken sei die Arbeitsbelastung für die Gesetzeshüter enorm, so Voge weiter. Trotz der 14 zusätzlich bewilligten Stellen, wofür er sehr dankbar sei, könnten nicht alle Personalprobleme gelöst werden. „Den Beteiligten danke ich ausdrücklich für ihr großes Engagement.“ Auffallend hoch, so Polizeioberrat Guido Bloch, sei im vergangenen Jahr die Anzahl der getöteten Fußgänger. Fünf, zumeist Senioren, verloren ihr Leben auf den Straßen im Kreis – das war eine Person mehr noch ein Jahr zuvor.

Regelkonformes Verhalten nötig

„Bei regelkonformen Verhalten wären bis auf einen alle Fußgänger-Unfälle vermeidbar gewesen“, so Guido Bloch. „Hauptunfallursache bei den Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten und Toten ist immer noch überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit“, führte Bloch weiter aus. Die Polizei notierte 231 Unfälle unter Alkohol bzw. Drogeneinfluss, einer weniger als noch im Jahr 2022. „Diese Zahl stagniert auf hohem Niveau“, so POR Guido Bloch. Unfallursachen sind Fehler beim Wenden und Abbiegen, Vorfahrt-Missachtung, nicht angepasste Geschwindigkeit sowie mangelnder Abstand.

Weniger verunglückte Motorradfahrer

Eine positive Nachricht hatte der Leiter der Führungsstelle Verkehr bei der Kreispolizeibehörde MK auch mitgebracht: „Im vergangenen Jahr verunglückten 98 Motorradfahrer, acht weniger als noch ein Jahr davor. Das ist einer der niedrigsten Werte der letzten zehn Jahre.“  Allerding seien bei den Unfällen 61 Prozent der Motorradfahrer Hauptverursacher der Crashs gewesen. Erfreulich auch: Im Straßenverkehr sei kein Kind ums Leben gekommen. Allerdings wurden 129 Jungen und Mädchen im Alter bis 14 Jahren verletzt – zwölf davon sogar schwer. Einen Schulwegunfall mussten die Gesetzeshüter im vergangenen Jahr ebenfalls nicht notieren. Auch bei den Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren ging die Zahl der Verletzten zurück – um 29 auf 85.

Bei Senioren steigen die Zahlen

Leider verunglückten zwei Junge Erwachsene PKW-Fahrer tödlich. 238 Heranwachsende wurden verletzt – immerhin 46 weniger als noch ein Jahr zuvor. Ein anderes Bild bietet die Statistik bei den Senioren. Wie erwähnt starben fünf – 181 wurden verletzt, sieben davon sogar schwer. Rückläufig sind die Zahlen auch bei den Fahrradfahrenden. Getötet wurde keiner. Der Fahrrad-/Pedelec Markt boomt weiterhin. Die Gründe dafür dürften vielschichtig sein. Ein geändertes Sport- und Freizeitverhalten, Umstieg wegen steigender Energiekosten, Leasingmöglichkeiten über Arbeitsgeber bei Pedelecs sowie eine zunehmende Radinfrastruktur könnten als Beispiele für diesen Boom dienen, vermutet die Polizei. Gleichwohl ist die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrrädern oder Pedelecs von 336 auf 302 gesunken (-34, -10,12 %). Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Unfallflucht erhöhte sich geringfügig um 39 auf 3.245 Fälle. Das entspricht einem Zuwachs von 1,40 %. Der Anteil am Gesamtunfallgeschehen beläuft sich auf ca. 21 %.

Präventionsarbeit wird verstärkt

Die Kreispolizeibehörde verstärkt ihre Präventionsarbeit unter dem # Leben weiter. Pedelec-Neulinge sollten unbedingt ein Sicherheitstraining absolvieren, rät die Polizei. „Pedelecs haben keine Knautschzone“, erinnert der Polizeioberrat. Fußgänger sollten sich mit heller Kleidung im Straßenverkehr sichtbar machen, auf den fließenden Verkehr achten. Wichtig auch: E-Fahrzeuge rollen oft lautlos heran. „Rasen und Rauschen ist zudem ein oft tödliches Duo am Lenkrad.“

Viele Termine für die Verkehrssicherheit

Die Kreispolizeibehörde bietet viele Termine zur Steigerung der Verkehrssicherheit an: Crash-Kurs NRW für die Zielgruppe Junge Fahrer, Pedelec Trainings für Senioren, „Sicheres Radfahren“ beim Fahrradtag im Juni in Schalksmühle, Verkehrssicherheitstage für Senioren, Präventive Motorrad-Kontrollen in Balve-Volkringhausen sowie Einsatz des „Ablenkungssimulators“ im Eugen-Schmalenbach-Berufskolleg in Halver.

wave.inc

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