Vom kleinen Anton und dem Nein-Horn

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SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk las den Jungen und Mädchen der Kita Familienzentrum „Arche Noah“ in Letmathe aus zwei Kinderbüchern vor. Foto: Hendrik Klein

Bettina Lugk liest in der Kita „Arche Noah“ in Letmathe

Von Hendrik Klein

Für die Iserlohner SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk war es die „Woche der Kindergärten“. Erst matschte sie mit den Jungen und Mädchen des Waldkindergartens in Nachrodt-Wiblingwerde im Schlamm, zwei Tage später stand Vorlesen in der Kita Familienzentrum„Arche Noah“ der Ev. Kirchengemeinde Letmathe auf dem Programm. Anlass war der „Welttag des Buches“. „Der ist zwar erst am 23. April. Aber dann ist Sitzungswoche im Bundestag. Deshalb haben wir den Termin vorgezogen“, erklärte Bettina Lugk.

Zwei Kinderbücher zur Wahl

Die Jungen und Mädchen hatten zudem die Qual der Wahl. Zwei Bücher standen zur Auswahl: „Anton will Prinzessin sein“ und „Das Nein-Horn“. „Die Kinder haben sich für beide entschieden“, schmunzelt Bettina Lugk, die prompt lieferte. In zwei Gruppen hörten sich die rund 20 Jungen und Mädchen aus der Vorschulgruppe die Geschichten von Anton und dem Nein-Horn an.

Gedankenaustausch

Bettina Lugk nutzte den Besuch im Familienzentrum „Arche Noah“ auch zu einem kurzen Gedankenaustausch mit Heike Simon, die seit fünf Jahren Leiterin der Einrichtung ist. 102 Jungen und Mädchen im Alter von einem bis zu sechs Jahren werden zurzeit in fünf Gruppen in der Kindertagesstätte an der Letmather Friedensstraße betreut. „Wir sind die letzte Kita in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Iserlohn“, sagt Heike Simon. Zum 1. August wechselt die Trägerschaft zur Diakonie Märkischer Kreis/Hagen. Auslöser war wohl auch der Wegfall einer Pfarrstelle in Letmathe. „Die Pfarrerinnen und Pfarrer sind ja unsere direkten Vorgesetzen“, so die Einrichtungs-Leiterin. Bei der Diakonie seien sie gut aufgehoben. Simon: „Die betreiben ja schon zwölf Kindertagesstätten.“ Die Diakonie steigt in alle Rechte und Pflichten ein. „Auch alle 14 Mitarbeitenden werden zu gleichen Konditionen übernommen.“

Bedarf an Kita-Plätzen wird größer

Und auch das erfuhr die Abgeordnete von Heike Simon: „Der Bedarf an Kita-Plätzen wird immer größer. Auch bei uns gibt es seit Jahrzehnten eine Warteliste. Ich kenne das gar nicht anders.“ Hinzu komme der Fachkräftemangel. „Zu große Gruppen, zu kleine Räumlichkeiten, immer längere Öffnungszeiten und zu viel Bürokratie – das schreckt viele ab, die sich eigentlich den Erzieherberuf für sich gut vorstellen könnten“, weiß Heike Simon aus vielen Gesprächen mit möglichen Kandidatinnen und Kandidaten.

Immer mehr Defizite bei den Kindern

Hinzu komme auch die immer verantwortungsvollere Aufgabe. „Vielfach müssen beide Eltern arbeiten gehen, es gibt motorische Defizite. Die Eltern lesen ihren Kindern auch nicht mehr so viel vor. Aber die Grundschule erwartet die Fähigkeiten bei den Jungen und Mädchen.“ Hinzu kämmen immer größere Finanzierungsprobleme bei den verschiedenen Trägern. Heike Simon: „Es gibt vermehrt KiTa-Schließungen.“ Wünschenswert wäre eine kostenfreie, wohnortnahe Versorgung mit ausreichend Personal. Da würde auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk bestimmt zustimmen. Aber: „Das ist Ländersache!“

wave.inc

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