Unternehmen finden Wege zur Ressourceneffizienz

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Die Vertreter der teilnehmenden Betriebe waren begeistert von den Erkenntnissen und Ergebnissen des Workshops. Foto: GWS

Zwischenbilanz der Teilnehmenden im Fokus des Projektes Ökoprofit Märkischer Kreis

(EB). Wie kann Energie gespart, Abfall vermieden und der Betrieb nachhaltiger gestaltet werden? Die Bandbreite der Maßnahmen reicht von der Umrüstung der Beleuchtung bis zur Optimierung von Verpackungen. Diese Themen standen im Mittelpunkt des sechsten von acht Workshops des kreisweiten Ressourceneffizienz-Projektes Ökoprofit, der diesmal bei der Diakonie Mark-Ruhr Teilhabe und Wohnen gem. GmbH in Iserlohn stattfand. Neben einer Einführung in das Umwelt- und Abfallrecht sowie das betriebliche Abfallmanagement stellten die neun teilnehmenden Betriebe ihre bisherigen Zwischenergebnisse vor. Mit einem breiten Themenspektrum und einem regen Austausch zwischen den Teilnehmenden markierte dieses Treffen einen wichtigen Meilenstein im Projektverlauf.

Rechtliche Grundlagen

Im Workshop ging es zunächst um die rechtlichen Grundlagen rund um das Umwelt- und Abfallrecht. Die Teilnehmenden erhielten wertvolle Einblicke in das Bundes-Immissionsschutzgesetz und bekamen praktische Tipps, wie sie die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und wie Unternehmen Kosten und Aufwand sparen können. Anschließend stand das betriebliche Abfallmanagement im Mittelpunkt. Sie diskutierten, wie sie Abfälle vermeiden sowie Verpackungen optimieren und entsorgen können. Hervorgehoben wurde die Bedeutung von Gesprächen mit Lieferanten und Kunden über Verpackungsgrößen und -stärken, um teure Entsorgungskosten zu reduzieren. Viele Unternehmen konnten hier bereits erste Erfolge vorweisen.

Vielfältige Maßnahmen in Pflegeeinrichtungen und Industriebetrieben.

Ein Höhepunkt des Workshops war die Zwischenbilanz des Ökoprofit-Projektes, bei der die neun teilnehmenden Betriebe ihre entwickelten Maßnahmen präsentierten. Vorgestellt wurden unterschiedliche Initiativen zur Energieeinsparung, zum Umweltschutz und zur Mitarbeiterförderung. Die Pflegeeinrichtungen konzentrierten sich auf eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen. Dazu gehören zum Beispiel die Senkung des Energieverbrauchs bei Beleuchtung und Heizung sowie die Förderung des Umweltbewusstseins durch Mülltrennung und regionale Einkäufe. Geplante Maßnahmen umfassen unter anderem den Ausbau erneuerbarer Energien und die ressourcenschonende Modernisierung von Gebäuden. Das Berufskolleg kann beispielsweise durch die geplante Anschaffung eines neuen Backofens über 4.000 Euro pro Jahr einsparen und durch die verstärkte Nutzung mobiler Endgeräte auf den Druck von 10.000 Kopien pro Jahr verzichten.

Bewegungsmelder und Abfalltrennung

Die Industrieunternehmen setzten verschiedene Maßnahmen im Bereich Energie- und Abfallmanagement um – durch Bewegungsmelder und Abfalltrennung. Darüber hinaus fördern sie E-Mobilität durch Leasingangebote und ergreifen Energiesparmaßnahmen wie zum Beispiel die gezieltere Steuerung von Kompressoren oder die Sanierung der Beleuchtung. So erzielt das Unternehmen Lahme durch die Umrüstung der Hallenbeleuchtung auf LED eine jährlichen Energieersparnis von mehr als 10.000 Euro und diese amortisiert sich bereits nach zweieinhalb Jahren. Zu den geplanten Maßnahmen zählen unter anderem den Ausbau der Wärmerückgewinnung, die Vorbereitung auf Umweltmanagementstandards und der Einsatz von PV-Anlagen. Nach Berechnungen des Unternehmens METOBA belaufen sich die Anschaffungskosten für eine Photovoltaikanlage auf rund 600.000 Euro bei einem geschätzten Ertrag von fast 500.000 kWh pro Jahr, was 15 Prozent des Gesamtbedarfs entspricht. Dies führt zu einer jährlichen Einsparung von über 100.000 Euro und amortisiert sich in sechs Jahren. Die Unternehmen investieren beispielsweise auch in effizientere Technologien, wie den Austausch alter Maschinen, und kontrollieren ihren Energieverbrauch mit Softwarelösungen.

Schon kleine Maßnahmen machen Sinn

„Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie vielfältig die Maßnahmen sind, auch schon kleine Maßnahmen machen Sinn“, sagt GWS-Projektleiter Marcel Krings und ergänzt: „Wichtig ist, dass sich die Unternehmen mit den Themen auseinandersetzen und hoffentlich auch über Ökoprofit hinaus weiter daran arbeiten. Denn hier liegt großes Potenzial.“ Die teilnehmenden Betriebe zeigten sich begeistert von den Erkenntnissen und Ergebnissen des Workshops und betonten, dass sie durch das Projekt auf wichtige Aspekte gestoßen sind, die sie vorher nicht beachtet hatten. Das Ökoprofit-Projekt hat einmal mehr seine Wirksamkeit als Instrument zur Förderung von Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit in Unternehmen bewiesen.

Ökoprofit wird im Märkischen Kreis seit 2016 als Gemeinschaftsprojekt der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis mbH (GWS), dem Märkischen Kreis und ausgewählten Kommunen angeboten. Aktuell läuft die fünfte Projektrunde von Ökoprofit. Interessierte können sich bereits jetzt für die sechste Runde anmelden, die im Herbst 2024 startet. Ansprechpartner ist Marcel Krings von der GWS, Telefon 02352 9272-12, E-Mail: krings@gws-mk.de.

Die Teilnehmer der 5. Runde von „ÖKOPROFIT Märkischer Kreis“ sind:

•          Berufskolleg des Märkischen Kreises in Iserlohn

•          Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen gem. GmbH – Altenheim Hermann von der Becke, Hemer

•          Diakonie Mark-Ruhr Pflege und Wohnen gem. GmbH – Diakoniezentrum Oestrich, Iserlohn

•          Diakonie Mark-Ruhr Teilhabe und Wohnen gem. GmbH, Iserlohn

•          Emil Turck GmbH & Cie. KG, Lüdenscheid

•          Fagus GreCon Greten GmbH & Co. KG, Lüdenscheid

•          Lahme GmbH & Co. KG, Kierspe

•          METOBA – Metalloberflächenbearbeitung GmbH, Lüdenscheid

•          Wilhelm Kämper GmbH & Co. KG, Lüdenscheid

wave.inc

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