Oliver Günther wird neuer Superintendent

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Superintendentin Martina Espelöer gratuliert ihrem Nachfolger Oliver Günther, der sich im vierten Wahlgang knapp durchsetzen konnte. Foto: Hendrik Klein

Kreissynode wählt Pfarrer aus Freudenberg im vierten Wahlgang

Von Hendrik Klein

Oliver Günther aus Freudenberg wird neuer Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn und damit Nachfolger von Superintendentin Martina Espelöer. Der 50-jährige Pfarrer der Ev. Gemeinde Oberholzklau im Siegerland wurde von den Mitgliedern der Kreissynode mit knapper Mehrheit in sein neues Amt berufen. Der Einführungs-Gottesdienst ist für den 28. Juni terminiert. Die 106 Synodalen hatten sich zu ihrer zweitägigen Kreisynode in Iserlohn getroffen. Die Superintendenten-Wahl war am zweiten Tag der Höhepunkt.

Spannend wie noch nie

So spannend wie dieses Mal war die Superintendenten-Wahl im Kirchenkreis noch nie. Oliver Günther setzte sich erst im vierten Wahlgang gegen eine Mitbewerberin und einen Mitbewerber äußerst knapp durch. Der 50-Jährige erhielt 50 Stimmen der 97 stimmberechtigten Synodalen, zwei mehr als erforderlich. Zuvor mussten drei Wahlgänge wiederholt werden. Mit Oliver Günther und Pfarrerin Sandra Sternke-Menne waren der Kreissynode, die sich aus den Vertreterinnen und Vertretern der 23 aus den zum Kirchenkreis Iserlohn gehörenden Kirchengemeinden mit rund 79.000 Gemeindegliedern vorgeschlagen worden. Die Synode hatte zudem die ihr zustehende Möglichkeit genutzt und mit Pfarrer Tom Mindermann aus der Ev.  Johanneskirchengemeinde Iserlohn einen weiteren Kandidaten nominiert.

Wahl stand vor dem Abbruch

Im zweiten und dritten Wahlgang, zu dem lediglich noch Tom Mindermann und Oliver Günther antreten konnten, reichte es für den 50-jährigen verheirateten Vater von zwei Töchtern im Alter von 16 und 13 Jahren nur zu 48 Ja-Stimmen – jeweils eine Stimme zu wenig. Superintendentin Martina Espelöer, die ihr Ausscheiden aus dem Amt aus privaten Gründen für Ende Juni bereits im vergangenen Jahr angekündigt hatte, stellte die Versammlung vor die Wahl, die Neubesetzung des Superintendenten-Amtes zu verschieben oder in den vierten Wahlgang einzusteigen. Für den Fall des Abbruchs werde sie mit dem Kreissynodalvorstand das weitere Vorgehen besprechen. Die Synode entschied sich für einen weiteren Wahlgang mit dem erwähnten Ergebnis.

Schon einmal Superintendent

Martina Espelöer freut sich, dass es nach ihrer Amtsabgabe weiter geht. „Die kommende Zeit wird nun intensiv genutzt, um mit Herrn Günther eine Übergabe zu gestalten. Er hat bereits eine Einladung für den Kreissynodalvorstand erhalten“. „Ich kann es noch nicht ganz glauben“, so der zukünftige Superintendent des Iserlohner Kirchenkreises Oliver Günther. „Ich habe Respekt vor diesem Amt und nach dieser Wahl habe ich noch viel mehr und ich freue mich auf die Aufgaben“, fügte er an. Der 50-Jährige Pfarrer aus Freudenberg ist seit 2015 Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Oberzolzklau im Siegerland. Davor war er zwei Jahre lang Superintendent im Ev. Kirchenkreis Prignitz in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg. Dieses Amt gab er seinerzeit aus familiären Gründen auf und zog ins Siegerland. Die Aufgaben eines Superintendenten sind Oliver Günther deshalb bestens bekannt.

Espelöer geht aus privaten Gründen

Die noch amtierende Superintendentin, die noch bis 2028 gewählt ist, scheidet aus rein privaten Gründen vorzeitig aus ihrem Amt aus. Ihre am Ende 14-jährige Amtszeit waren Jahre voller Krisen für die 62-Jährige. Themen wie Flüchtlinge, Corona, Ukraine, aktuell Israel wirken sich auch und noch immer auf das Alltagsgeschäft aus. Dazu kommen drängende Probleme wie die schwindende Zahl der Pfarrpersonen. „In den kommenden Jahren gehen viele in den Ruhestand.“ Martina Espelöer will so ganz aus der kirchlichen Arbeit nicht ausscheiden. Sie möchte Kirchengemeinden gerne noch etwas unterstützen und wechselt dafür in den Ev. Kirchenkreis Dortmund. Im Ev. Kirchenkreis Iserlohn war das nicht möglich.

wave.inc

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