„SoKo Respekt e.V.“ meldet sich zurück

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Der Vorstand des Vereins „SoKo Respekt e.V.“ traf sich mit Gästen und Interessierten zum zwanglosen Gedankenaustausch im Neuenrader Hotel „Wilhelmshöhe“. Foto: Hendrik Klein

Von Hendrik Klein

Die Corona-Pandemie ist schon einige Zeit her. In der Zeit waren die Aktivitäten von
„SoKo Respekt e.V.“ auch weitestgehend auf Eis gelegt. Jetzt meldet sich der Verein, der sich gegen Gewalt, Beleidigungen und Beschimpfungen gegenüber Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr, Hilfsorganisationen und öffentlichen Bediensteten einsetzt, wieder zurück. Im Neuenrader Hotel „Wilhelmshöhe“ traf sich die Führungsriege um die Vorsitzenden Jens Hoffmann und Michael Koll mit Gästen und Interessierten, um die weiteren Aktivitäten zu besprechen.

Nur Balve ist noch kein Mitglied

„Wir haben vor, zwei- bis dreimal im Jahr zu zwanglosen Gesprächen mit allen Interessierten einzuladen und uns auszutauschen“, verriet Jens Hoffmann. Vor Corona war das Angebot mit bis zu 50 Teilnehmenden sehr gut angenommen worden. Der bundesweit aufgestellte Verein „SoKo Respekt“ hat inzwischen 1.660 Mitglieder – rund 380 davon allein im Märkischen Kreis. „Viele Städte und Gemeinden, Firmen, Krankenhäuser, Abgeordnete und Privatpersonen sind Mitglieder bei uns und unterstützen unsere Arbeit“, freut sich der Vorsitzende. Im Märkischen Kreis sind 14 der 15 Städte und Gemeinden in der Mitgliederkartei von „SoKo Respekt“. Hoffmann: „Nur die Stadt Balve konnte sich dazu bisher nicht durchringen. Der Kreis trat dem Verein nach einem entsprechenden Kreistagsbeschluss im Dezember 2021 bei und überwies eine einmalige Spende in Höhe von 500 Euro.

Diskussion mit Gesamtschülern

Die ersten Termine nach dem quasi Re-Start stehen bereits fest: Mitte Juni sind Vorsitzender Jens Hoffmann und dessen Stellvertreter Michael Koll in der Albert-Einstein-Gesamtschule in Werdohl zu Gast. Beide wurden von der Schule eingeladen, um mit den Schülerinnen und Schülern das Thema „Mehr Respekt gegenüber Einsatzkräften“ zu diskutieren. Ebenfalls noch im Juni will sich das Führungsteam zu einer Klausurtagung treffen. Hoffmann: „Dann wollen wir besprechen, wie wir uns künftig aufstellen sollen und wer welche Aufgaben übernehmen kann.“ Der Personalmangel drückt auch den Verein – die Mitgliederzahl steigt zwar, aber es wird immer schwieriger, Helferinnen und Helfer für beispielsweise Info-Stände oder Veranstaltungen zu finden. Hier macht sich der Nachteil bemerkbar, dass die meisten Mitglieder nicht im Märkischen Kreis ansässig sind.

Bußgeldauflagen der Gerichte

Dabei ist der Verein gut aufgestellt – die Kasse von Schatzmeisterin Anita Kipar gut gefüllt. Fast jeden Monat bekommt „SoKo Respekt e.V.“ Bußgelder überwiesen, die Gerichte Angeklagten auferlegt haben. Jens Hoffmann: „Das waren im Jahr 2023 rund 2.700 Euro – in diesem Jahr ist es bereits jetzt genau so viel.“ Ein Grund könne die steigende Anzahl an Jugendstrafsachen sein. Auf 200 bis 1.500 Euro beziffert Hoffmann die Beträge je Strafverfahren. Die bisher höchste Summe musste ein Bochumer zahlen: Je 1.500 Euro gingen an die Staatskasse und an den Verein „Soko Respekt.“ Der Vorsitzende weiß aber auch: „Die Gerichte kommen mit dem Schriftverkehr kaum noch hinterher.“ Aus diesem Spendentopf ist seinerzeit auch der vielbeachtete Film „Ist ein Selfie mein Leben wert? – Denk nach, hab mehr Respekt!“ finanziert worden.

Preis für besonderen Einsatz

Jetzt steht erst einmal die Klausurtagung an. Dort werden die nächsten Aktivitäten besprochen. Vor allem müsse die Internetseite „mehrrespekt.de“ dringend überarbeitet werden. Angedacht ist auch, einen Preis für jemanden auszuloben, der sich für Einsatzkräfte eingesetzt hat, die angegriffen worden sind.

wave.inc

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