Polizei maximal aufgestellt

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Polizeisprecher Christof Hüls zu den Vorberetuingen der Gesetzheshüter für die EURO 2024 in Iserlohn. Foto: Hendrik Klein

Vorbereitungen auf die EURO 2024 laufen auf Hochtouren

Von Hendrik Klein

Eins weiß Christof Hüls schon seit dem letzten Jahr: An Urlaub ist im Juni und Juli dieses Jahres nicht zu denken. Der Pressesprecher bei der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis wird in dieser Zeit dringend gebraucht. Wie seine beiden Kollegen Lorenz Schlotmann und Lukas Borowski von der Pressestelle haben sie Urlaubssperre wegen der Fußball-Europameisterschaft. Die findet bekanntlich vom 14. Juni bis zum 14. Juli in Deutschland statt. „Die Urlaubssperre gilt für alle Polizei-Bediensteten, auch für die gut 700 der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis“, so Christof Hüls.

„Casa Azzuri“ in Matthias-Grothe-Halle

Mit seinen Kolleginnen und Kollegen steckt er mitten in den Vorbereitungen für das fußballerische Großereignis. Iserlohn ist bekanntlich Standort der Italienischen Nationalmannschaft. Die hat sich im Hotel VierJahreszeiten einquartiert, trainiert im nahegelegenen Hemberg-Stadion und die benachbarte Matthias-Grothe-Halle wird zur „Casa Azzuri“. Die sportliche Heimat der Basketballer „Iserlohn Kangaroos“ wird somit das Hauptquartier für die Organisation des italienischen Fußballverbandes, das Medienzentrum sowie erste Anlaufstelle für die Tifosi in Iserlohn. Ein wichtiger Punkt für die Gesetzeshüter: Bis zum Beginn der Sommerferien am 8. Juli findet noch Unterricht im angrenzenden Schulzentrum Hemberg statt.

„Leitungsstab“ bei der Kreispolizeibehörde

Ein Ort mehr, auf den der Focus der Polizei liegt, die mitten in den Vorbereitungen für die EURO 2024 steckt. NRW-Innenminister Herbert Reul hat in Neuss das International Police Coordination Center (IPCC) vorgestellt. Dort werden alle sicherheitsrelevanten Informationen rund um das Fußballturnier ausgewertet werden. Mehr als 600 Beamte aus allen EURO-Teilnehmerländern werden dort ihren Dienst verrichten.  Auch die Kreispolizeibehörde verfügt über einen „Leitungsstab“. Der ist allerdings eine ständige Einrichtung und wurde nicht etwa wegen der EURO gebildet. „Er besteht aus sieben bis acht Leuten und wird bei größeren Lagen zusammengerufen“, verrät Christof Hüls. Zuletzt war das beispielsweise bei der Sprengung der Rahmedetal-Brücke oder dem Fund von Kleidungsstücken und der Suche nach einer vermeintlich vermissten Person an der Hönne der Fall. Die Gesetzeshüter haben auch einen strengen Blick auf die im Märkischen Kreis geplanten zehn Public-Viewing-Veranstaltungen. Hüls: „Da wird mit mehreren Hundert bis zu mehreren Tausend Teilnehmern gerechnet.“

Sichtschutz am Hemberg-Stadion

Iserlohn sei nur einer von vielen Orten in ganz Deutschland, der betroffen sei und für den ein höheres Sicherheitsbedürfnis bestehe. Der Polizeisprecher beruhigt: „Die Polizei ist maximal aufgestellt.“ Das wurde auch in Gesprächen mit den Vertretern des italienischen Fußballverbandes deutlich. Der hat einen privaten Sicherheitsdienst beauftragt. Die Euro-Kicker pendeln täglich vom Hotel VierJahreszeiten zum Hemberg-Sportplatz. Hüls: „Es ist auch mindestens ein öffentliches Training für die Fans dort vorgesehen.“ Einen Blick auf Azzuri außerhalb dieses Trainings werden die Fans nicht erhaschen können: Das Stadion wird komplett mit einem Sichtschutz versehen.

Anreise am 10. Juni

Mehr von ihrer Mannschaft sehen können die italienischen Fans bei den mindestens drei Spielen. Am 15. Juni trifft Italien, das am 10. Juni nach Iserlohn anreist, in Dortmund auf Albanien, am 20. Juni ist Spanien der Gegner in Gelsenkirchen und am 24. Juni geht es in Leipzig gegen Kroatien. „Wir hoffen, dass uns die Italiener bei der EURO lange erhalten bleiben“, hatte Susanne Schlüter von der Eigentümerfamilie des Hotels VierJahreszeiten die Nachricht kommentiert, dass die Südeuropäer ihr Quartier in Iserlohn aufschlagen. „Wir hoffen, dass alles ruhig bleibt und es eine schöne Europameisterschaft wird“, erklärt Christof Hüls.

wave.inc

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