Bewerben in unter 60 Sekunden

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Unternehmensbesuch bei LANG+MENKE in Hemer (v.l.n.r.): Elmar Flusche (Geschäftsführer), Dr.-Ing. Martin Radtke (Geschäftsführer), Landrat Marco Voge und Jochen Schröder (Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis). Foto: Katharina Buschmann / Märkischer Kreis

Eintauchen in technische Welten bei LANG+MENKE aus Hemer

(pmk). Das Familienunternehmen LANG+MENKE aus Hemer blickt auf eine mehr als 75 Jahre lange Geschichte zurück und setzt die Segel Richtung Zukunft. Welchen Herausforderungen sich das Unternehmen insbesondere im Bereich Ausbildung stellen muss, erzählen die beiden Geschäftsführer Dr.-Ing. Martin Radtke und Elmar Flusche beim Besuch von Landrat Marco Voge und Geschäftsführer Jochen Schröder von der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung Märkischer Kreis (GWS).

Exportanteil über 50 Prozent

„Als solides Familienunternehmen aus dem Sauerland kann man auch mal schlechte Jahre wegstecken“, sagt Geschäftsführer Dr.-Ing. Martin Radtke auf die Frage von Landrat Marco Voge nach der aktuellen Situation. Denn trotz der Transformation im Automotive-Bereich und dem wachsenden Fachkräftemangel blickt man in Hemer positiv in die Zukunft. Mit zwei Standorten in der Felsenmeerstadt und der Tochter LANG+MENKE Kunststofftechnologie GmbH vertreibt das Unternehmen seine Produkte wie Präzisionsstanzteile und Kontaktelemente weltweit. „Wir haben einen Exportanteil von mehr als 50 Prozent und die Quote steigt stetig“, erklärt Radtke und ergänzt: „Kunden profitieren von unserer jahrelangen Erfahrung in den Bereichen Kunststofftechnik und Metallverarbeitung, da wir so Baugruppen aus einer Hand herstellen können.“

Automotive „Fluch und Segen zugleich“

Die Produktion für Automotive ist „Fluch und Segen zugleich“, erläutert Radtke weiter, „das Damokles Schwert ist da, ist aber zum Glück nur ein Teil unseres Portfolios und es werden auch weiterhin neue Teile angefragt.“ Eine Herausforderung für die Unternehmen, die auch Marco Voge und Jochen Schröder bei Firmenbesuchen immer wieder thematisiert werden. „Wir möchten am Puls der Zeit sein. Deswegen sind die Termine mit der GWS so wichtig, damit wir uns immer wieder die Frage stellen: was können wir lokal bewirken und an welchen Stellschrauben können wir für die Unternehmen und Menschen im Märkischen Kreis drehen?“, erklärt Voge. Auch für GWS-Geschäftsführer Jochen Schröder ist das ein großes Anliegen: „In den Gesprächen merken wir, wo der Schuh drückt und in welchen Bereichen wir unterstützen können. Unser Ziel ist es, die Unternehmen abzuholen, über Möglichkeiten und Projekte für die Zukunft zu sprechen sowie über unsere Angebote als Wirtschaftsförderungsgesellschaft zu informieren.“

„Ausbildung ist erst der Start ins Berufsleben“

Ein bekanntes Thema bei Unternehmensbesuchen ist die schwierige Lage des Arbeitsmarktes. „Personalakquise ist schwer geworden“, bestätigt auch Geschäftsführer Elmar Flusche. „Wir haben zwar das große Glück, dass viele, die hier gelernt haben, auch hier in Rente gehen, aber um Auszubildende zu gewinnen, müssen wir neue Wege gehen“, erzählt er weiter. Dafür setzt LANG+MENKE, wie viele andere Unternehmen auch, mittlerweile verstärkt auf Soziale Medien. „Bewerben unter 60 Sekunden – das ist unser Motto. Das funktioniert gut, wir wünschen uns trotzdem noch mehr motivierte junge Bewerber und wollen in diesem Bereich noch besser werden“, erklärt Flusche und Radtke ergänzt: „Wir leisten uns den Luxus einer eigenen Lehrwerkstatt mit ergänzendem Unterricht und stecken Arbeit, Geld und Herzblut in den Bereich Ausbildung. Es geht uns nicht darum einfach nur auszubilden. Wir wollen die Leute langfristig halten und zu einem Teil unseres Teams machen.“ 

Werkzeugmechaniker im Fokus

Der Beruf des Werkzeugmechanikers steht dabei für das Unternehmen besonders im Fokus. Radtke, selbst gelernter Werkzeugmacher, möchte eine Lanze für den Beruf brechen: „Die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker ermöglicht es, in eine technische Welt einzutauchen, zu programmieren und eigene Ideen einzubringen. Es ist ein spannender und auch kreativer Beruf, von dem ich mir wünsche, dass er für junge Menschen wieder interessant wird.“ Ein wichtiger Punkt, den auch Marco Voge weiter voranbringen möchte: „Wir müssen bei den Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein für Möglichkeiten schärfen. Eine Ausbildung ist erst der Start ins Berufsleben, auf den der eigene, weitere Weg mit einem Techniker, Meister oder auch Studium aufgebaut werden kann.“

wave.inc

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