Warntag doch nicht störungsfrei

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Stephan Volkmann, Leiter der Kreisleitstelle des Märkischen Kreises: Von hier aus wurden die 230 Sirenen im Märkischen Kreis angesteuert. Archivfoto: Hendrik Klein

Abschließende Bewertung erst nach dem 9. April

Von Hendrik Klein

Ganz so störungsfrei wie vom Märkischen Kreis mitgeteilt verlief der landesweite Warntag am 14. März wohl doch nicht. In einer Pressemitteilung hatte es nur unwesentlich nachdem die Sirenen ihren letzten Heulton von sich gegeben hatten geheißen: „Die Kreisleitstelle und der Bevölkerungsschutz ziehen eine positive Bilanz.“ Und weiter: „Der Kreisleitstelle und dem Bevölkerungsschutz sind keine Informationen über Fehlauslösungen oder nicht ausgelöste Sirenen im Märkischen Kreis bekannt (Stand: 14. März, 14 Uhr). Das war wohl etwas voreilig. Dass die Nina-Warnung im Märkischen Kreis etwas zeitverzögert ankam, in anderen Regionen sogar um mehrere Minuten, wurde als „einziger Wermutstropfen“ publiziert. Über die Frequenzen des Lokalsenders Radio MK wurde erst gar nicht gewarnt, was aber nicht an den technischen Möglichkeiten des Kreises gelegen haben soll.

Sechs Sirenen in Lüdenscheid blieben stumm

Immerhin schränkte Kreisbrandmeister Michael Kling in der Erstmeldung bereits ein, „nahezu alle“ der insgesamt 230 Anlagen in den 15 kreisangehörigen Städten und Gemeinden seien von der Kreisleitstelle des Märkischen Kreises „initiiert“ worden. In Lüdenscheid hat das offenbar dann doch nicht wie gewünscht geklappt. Zwar funktionierten auch dort nach Mitteilung der Stadt 23 Sirenen einwandfrei, sechs aber eben auch nicht.

An folgenden Standorten wurde kein Alarm ausgelöst:

  • Dickenberg, Schulstraße
  • Jahnplatz, Kindergarten
  • Freiherr-vom-Stein-Straße, Ida-Gerhardi-Schule
  • Rehbuschweg in Leifringhausen
  • Augustenthal
  • Brüninghausen, Feuerwehrgerätehaus

In zwei Fällen waren es Defekte am Funkempfänger, die das Auslösen der Sirene verhindert hatten. „Die Bauteile lassen wir jetzt von der Wartungsfirma austauschen“, teilte Frank Ruffer vom Ordnungsamt mit. Bei vier weiteren Sirenen hingegen habe „vermutlich der schlechte Funkempfang“ dafür gesorgt, dass der Probealarm dort nicht ausgelöst wurde. Die Antennen sollen laut Ruffer „nachjustiert oder nachgerüstet“ werden. Mitarbeitende des Fachdienstes hatten sich am Warntag an allen 29 Standorten mit Warnanlagen postiert, um zu prüfen, ob die Sirenen ordnungsgemäß funktionieren.

Rückmeldung der Kommunen bis zum 9. April

Den vermeintlichen Widerspruch zur Erstmeldung des Kreises klärt Pressereferent Alexander Bange auf Nachfrage so auf: „Direkt im Anschluss an den Warntag können wir auswerten, ob die Auslösung unsererseits einwandfrei funktioniert hat. Das war der Fall. Bei den Rückmeldungen sind wir auf die Städte und Gemeinden angewiesen. Die Kommunen sollen uns bis zum 9. April Rückmeldung zur Auslösung der Sirenen senden.“ Die Stadt Lüdenscheid habe in den vergangenen zwei Jahren sehr große Anstrengungen und Investitionen unternommen, um das Sirenennetz in Lüdenscheid wieder aufzubauen, so Bange. Dass es bei einzelnen Anlagen noch technische Schwierigkeiten gebe, sei nicht ungewöhnlich. Diese könnten meistens schnell behoben werden. Der Kreissprecher: „Genau dazu sind die Warntage da.“

Wie der landesweite Warntag also genau gelaufen ist, kann demnach erst Mitte April nach Eingang der Meldungen gesagt werden.

wave.inc

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